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Die Macht der Frauen - und wie sie klein gehalten werden (Frauenberg)



Heute reisen wir in die Südsteiermark zum Tempelmuseum am Frauenberg (bei Leibniz). Dieses seit der Keltenzeit bestehende Museum zeigt Funde von Frauenstatuen, die damals als eine Art Isiskult verehrt und durch die römischen Besiedler zerstört wurden (ihre Gesichter wurden brutal abgeschlagen und sie wurden vergraben). Ganz in der Nähe der anderen römischen Ausgrabungen in Wagna (die von den ArchäologInnen des Tempelmuseums mit betreut werden) entstand in der Nazizeit ein KZ, über dessen Details wir allerdings bei der Führung nicht mehr erfahren haben (hier scheint es ein Tabuthema zu geben, darüber zu sprechen). Dafür erfährt man so einiges über keltische Rituale und es gibt am Frauenberg viele tolle Veranstaltungen für Familien (töpfern, gemeinsames Feiern am Feuer, diverse Führungen/Ausstellungen): https://www.tempelmuseum-frauenberg.at


Beschäftigt man sich viel mit Geschichte, Kultur-, Religions- und Politikwissenschaften, erfährt man so vieles über die Wurzeln des heutigen patriarchalen Systems. Beispielsweise, dass es vor der sehr stereotypen Darstellung von Geschlechtern im 20. Jahrhundert soviele Strömungen gab, die immer mal wieder das eine oder andere Extrem hervorgebracht haben. Geschlecht wird rechtlich noch als etwas gesehen, das eine Rolle spielt, ob einer Person in bestimmten Bereichen mehr oder weniger Macht verliehen wird. Auch, wenn schon längst belegt ist, dass Geschlecht eine fluide Kategorie darstellt und in der modernen Sozial- und Genderforschung bestätigt ist, dass es mehr Unterschiede zwischen Männern und Männern und zwischen Frauen und Frauen gibt als zwischen Männern und Frauen. Die Diskriminierung (Unterscheidung und Ungleichstellung) auf Basis des Geschlechts ist schlicht und ergreifend nicht haltbar.


Natürlich gibt es biologische Unterschiede, wenn man so möchte, auch etwas wie weibliche und männliche Energie, es gibt aber genau soviele Gemeinsamkeiten, also ist eine Unterscheidung und Legitimierung von Machtunterschieden im 21. Jahrhundert nicht mehr haltbar. Dieser Umstand bedroht natürlich traditionelle Machtstrukturen, weshalb viele versuchen, Frauen nach wie vor klein zu halten und auf bestimmte Rollenzuschreibungen zu reduzieren (die "gute" Mutter, die Vorzeigeehefrau, das liebe Mädchen, die reine Unschuldige, die perfekte Karrierefrau, die Vorzeigebarbie, etc.). Alle Begriffe geraten viel zu kurz, um Frauen und ihre Vielfalt wirklich zu beschreiben.


Am ehesten kommt der Begriff Heldinnen oder Göttinnen/divine femininity dem nahe, was wir in der Forschung beobachten: Nämlich, dass Frauen heutzutage meist alles erfüllen. Auch ohne Kinder werden an sie die doppelten Anforderungen herangetragen, bei denen sie dann irgendwann ausbrennen. Und wer sich als Mann immer noch angegriffen fühlt von der wissenschaftlich belegten Wahrheit und weil sich das System gerade rapide verändert (übrigens zugunsten beider Geschlechter, weil nur echte Gleichstellung erfüllende Beziehungen hervorbringt), dem empfehle ich, einen Tag in den Schuhen einer Frau zu laufen. Hier geht es auch nicht darum, religiöse Vorgaben zu demontieren, denn es darf und soll jede Person selbst entscheiden, woran sie glaubt und wie sie das im Alltag umsetzen möchte - aber es darf die Freiheit des Nächsten dadurch nicht gefährdet sein (beispielsweise durch Extremismus & Fundamentalismus). Freiheit und Erfüllung für alle kann nur dann entstehen, wenn wir uns nach und nach von dysfunktionalen Mustern erlösen, die nur einigen wenigen Profite und Machterhalt erbringen.








 
 
 

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